Förderungen für Wärmepumpen in Österreich 2024

zuletzt aktualisiert am: 10.07.2024

In Österreich gewinnen Wärmepumpen zunehmend an Beliebtheit als Teil der Initiative „raus aus Öl und Gas“, die von der Bundesregierung unterstützt wird. Im Rahmen dieser Förderungsaktion werden der Ersatz alter, fossiler Heizsysteme durch umweltfreundlichere Lösungen, wie eben Wärmepumpen, gefördert. Die Kosten für eine Wärmepumpe variieren je nach Technologie und Umfang der Installation zwischen 20.000 € und 35.000 €. Die Investition wird durch eine staatliche Förderung erheblich erleichtert, wobei die Förderungshöhe abhängig von der installierten Technologie ist und bis zu 75 % der förderungsfähigen Investitionskosten abdecken kann​​.

Das wichtigste in Kürze:

  • Überprüfen Sie die verschiedenen Technologien für Wärmepumpen und deren Kosten in Österreich.
  • Informieren Sie sich über das Förderprogramm „raus aus Öl und Gas“ und prüfen Sie, ob Sie förderberechtigt sind.
  • Berücksichtigen Sie die Betriebskosten und Effizienz der Wärmepumpe bei der Entscheidung.
  • Erwägen Sie die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage und einem Stromspeicher, um die Betriebskosten zu senken und die Energieautarkie zu erhöhen.

Was kostet eine Wärmepumpe?

Die Anschaffungskosten für eine Wärmepumpe in Österreich im Jahr 2024 hängen von einer Vielzahl von Faktoren ab, darunter die gewählte Technologie, die Größe der Anlage, die gewährte Förderung sowie die Gegebenheiten des Installationsorts. Generell bewegen sich die Kosten für eine Luft-Wärmepumpe zwischen 20.000 € und 35.000 €. Bei Erd- oder Grundwasser-Wärmepumpen, die oft aufwendigere Bohrarbeiten erfordern, können die Kosten zwischen 25.000 € und 40.000 € liegen. Durch das Förderprogramm „raus aus Öl und Gas“, das von der Kommunalkredit Public Consulting GmbH verwaltet wird, können diese Investitionskosten jedoch erheblich reduziert werden. Die Förderung deckt je nach installierter Technologie bis zu 75% der förderungsfähigen Kosten ab, was die Nettoinvestitionskosten auf etwa 9.000 € bis 21.000 € senken kann​​.

Die Kosten einer Luft-Wärmepume 2024

Die Kostenstruktur für eine Luft-Wasser-Wärmepumpe in Österreich gliedert sich hauptsächlich in drei Bereiche: das Basismodell der Wärmepumpe, zusätzliches Material und die Montage. Das Basismodell selbst trägt in der Regel rund die Hälfte der Gesamtkosten. Die restlichen 50 % verteilen sich nahezu gleichmäßig auf die Montage und das benötigte Zusatzmaterial wie Unterbau und Rohrleitungen. Für eine typische Luft-Wasser-Wärmepumpe in Österreich könnten sich die Kosten daher folgendermaßen zusammensetzen:

Kostenart Betrag
Basismodell der Wärmepumpe 14.200 €
Zusätzliches Installationsmaterial 6.300 €
Installationsdienstleistungen 7.200 €
Gesamtkosten 27.700 €

Kostenüberblick für Erdwärmepumpen 2024

Erdwärmepumpen bewegen sich preislich oft auf ähnlichem Niveau wie die Luft-Wasser-Modelle. Allerdings können die Anfangskosten variieren, besonders wegen der notwendigen Tiefbauarbeiten, die erforderlich sind, um an die natürliche Wärme tief unter der Erde zu gelangen. Denk dir das so: Um die Wärme aus der Erde zu nutzen, müssen entweder breite Kollektoren flach unter der Erdoberfläche verlegt werden, was zusätzliche Kosten von circa 5.000 € bis 7.000 € verursacht, oder es muss eine tiefe Bohrung für eine Erdsonde gemacht werden, die sogar mehr als 10.000 € kosten kann. Auf der anderen Seite sind Erdwärmepumpen oft günstiger in anderen Bereichen – sie benötigen keine Außeneinheit, was bedeutet, dass weniger Materialien gekauft und weniger Montagearbeit geleistet werden muss.

Kostenpunkt Kosten mit Flächenkollektor Kosten mit Erdsonde
Basismodell der Wärmepumpe 12.600 € 12.600 €
Wärmequellenerschließung 7.100 € 10.200 €
Zusatzmaterial 3.100 € 4.100 €
Installation 3.600 € 3.600 €
Gesamtkosten 26.400 € 30.500 €

Kostenüberblick für eine Grundwasser-Wärmepumpe 2024

Grundwasser-Wärmepumpen nutzen die Energie aus dem Grundwasser, um Gebäude zu beheizen. Um an diese Energiequelle heranzukommen, sind spezifische Bohrungen notwendig. Typischerweise sind zwei Bohrungen erforderlich: eine für den Saugbrunnen, um das Wasser zu entnehmen, und eine für den Schluckbrunnen, um das Wasser wieder zurückzuleiten. Die Kosten für jede dieser Bohrungen bewegen sich je nach der erforderlichen Tiefe zwischen 4.500 € und 6.500 €.

Kostenpunkt Kosten
Basismodell der Wärmepumpe 13.000 €
Brunnenbohrung (zwei Brunnen) 11.000 €
Zusätzliches Material 4.000 €
Montage 3.500 €
Gesamtkosten 31.500 €

Förderprogramm „Raus aus Öl und Gas“: Spürbare Ersparnisse beim Wechsel zu klimafreundlichen Heizsystemen

Seit Beginn dieses Jahres ist die Förderinitiative „Raus aus Öl und Gas“ in Kraft, die durch die Kommunalkredit Public Consulting GmbH verwaltet wird. Diese Förderung zielt darauf ab, den Umstieg auf klimafreundliche Heizsysteme wie Wärmepumpen zu unterstützen und bietet dabei eine Reihe von finanziellen Anreizen. Die Förderung kann je nach Art des Heizungssystems, dem Zeitpunkt der Installation und weiteren Kriterien bis zu 75 % der Anschaffungs- und Installationskosten abdecken, wobei die Obergrenze bei 30.000 € liegt.

Basisförderung: 30 % Diese Grundförderung wird gewährt für den Austausch alter Heizsysteme zu einer neuen Wärmepumpe oder anderen nachhaltigen Heiztechnologien, unabhängig von zusätzlichen Kriterien wie Installationszeitpunkt oder Einkommen.

Innovationsbonus: 20 % Ein zusätzlicher Bonus von bis zu 20 % wird für den Einsatz von innovativen Heizsystemen wie Wärmepumpen mit natürlichen Kältemitteln vergeben. Dieser Bonus ist bis Ende 2024 verfügbar.

Sanierungsbonus: 25 % Werden im Zuge des Heizungsaustauschs auch umfassende Sanierungsarbeiten durchgeführt, kann dieser zusätzliche Bonus in Anspruch genommen werden.

Einkommensabhängiger Bonus: 30 % Haushalte mit einem jährlichen zu versteuernden Einkommen bis 40.000 € können diesen Bonus zusätzlich zu anderen Förderungen erhalten.

Maximale Förderungshöhe Die gesamte Förderung kann bis zu 75 % der förderfähigen Investitionskosten betragen, wobei die maximale Fördersumme jedoch 30.000 € nicht überschreiten darf .

Art der Förderung Förderungshöhe
Basisförderung 30 %
Innovationsbonus 20 %
Sanierungsbonus 25 %
Einkommensabhängiger Bonus 30 %
Maximale Förderung 75 %

Betriebskosten einer Wärmepumpe: Was sind die laufenden Kosten?

Wärmepumpen nutzen die vorhandene Umgebungsenergie, um Wärme zu erzeugen. Das Prinzip ist recht einfach: Sie entziehen Wärme aus der Luft, dem Grundwasser oder dem Erdreich und bringen diese auf ein nutzbares Temperaturniveau, um Gebäude zu heizen. Für diesen Prozess benötigen sie allerdings Strom. Eine effiziente Wärmepumpe kann aus einer Kilowattstunde (kWh) Strom bis zu vier Kilowattstunden Wärme generieren. Diese Effizienz wird durch die Jahresarbeitszahl (JAZ) ausgedrückt.

Um die Betriebskosten konkret zu berechnen, nehmen wir an, dass die durchschnittliche Wärmepumpe bei einer JAZ von 4 betrieben wird. Das bedeutet, dass jede kWh Strom, die die Wärmepumpe verbraucht, viermal so viel Wärme produziert. Nehmen wir weiterhin an, dass der durchschnittliche Strompreis bei etwa 0,30 € pro kWh liegt. Hier ein einfaches Rechenbeispiel, um die jährlichen Kosten zu verdeutlichen:

Angenommen, eine Wärmepumpe benötigt jährlich 2.500 kWh Strom, um ein Haus zu heizen. Bei einem Strompreis von 0,30 € pro kWh würden sich die Stromkosten wie folgt berechnen: 2.500 kWh×0,30 €/kWh=750 € pro Jahr2.500 kWh×0,30 €/kWh=750 € pro Jahr

Diese Rechnung illustriert, dass trotz der Investition in eine Wärmepumpe die laufenden Energiekosten durch die hohe Effizienz relativ gering bleiben können, verglichen mit traditionellen Heizsystemen. Es ist wichtig, die JAZ der gewählten Wärmepumpe zu berücksichtigen, da diese maßgeblich die Effizienz und somit die Betriebskosten beeinflusst.

Jährliche Heizkosten und Wartungsaufwand von Wärmepumpen im Überblick

Wärmepumpen sind in den letzten Jahren zu einer kostengünstigen Alternative zu herkömmlichen Heizsystemen geworden, insbesondere im Vergleich zu fossilen Brennstoffen wie Gas und Öl. Mit jährlichen Betriebskosten von etwa 1.500 € erweisen sich Wärmepumpen als wirtschaftlich vorteilhaft. Im Vergleich hierzu bieten nur Pelletheizungen ähnlich niedrige Kosten, erfordern jedoch mehr Platz und bieten geringere Fördermöglichkeiten. Solarthermische Anlagen könnten theoretisch kostenlos heizen, sind aber nicht als einzige Wärmequelle ausreichend.

Hier ein kreativer Überblick der jährlichen Heizkosten verschiedener Heizsysteme für ein Einfamilienhaus mit einem Heizbedarf von 18.000 kWh, unter Verwendung der Farbe #09aeb8 für die Tabelle:

Heizungsart Preis pro kWh (Anfang 2024) Jährliche Heizkosten
Gasheizung 0,11 € 1.980 €
Ölheizung 0,12 € 2.160 €
Wärmepumpe (JAZ 3,8) 0,08 € 1.440 €
Solarthermie 0 € 0 €
Pelletheizung 0,07 € 1.260 €
Elektroheizung 0,32 € 5.760 €

Jährliche Wartungskosten einer Wärmepumpe

Wärmepumpen sind nicht nur kosteneffizient in der täglichen Nutzung, sondern auch in der Wartung. Typischerweise fallen hier nur geringe Kosten an, die im Durchschnitt bei etwa 400 € pro Jahr liegen.

Auswirkungen des CO2-Preises auf die Heizkosten

Mit der Einführung des CO2-Preises, der momentan 45 € pro Tonne beträgt, steigen die Kosten für das Heizen mit fossilen Brennstoffen weiter an. Für eine typische Gasheizung, die jährlich etwa 4,5 bis 5 Tonnen CO2 emittiert, bedeutet das zusätzliche Kosten von ungefähr 200 € pro Jahr. Wärmepumpenbenutzer, die ihren Strom aus erneuerbaren Quellen beziehen, bleiben von diesen Zusatzkosten verschont.

Effizienzsteigerung durch Kombination von Wärmepumpen mit Photovoltaikanlagen

Die Integration einer Photovoltaikanlage in Ihr Heizsystem, insbesondere wenn es sich um eine Wärmepumpe handelt, kann die Betriebskosten erheblich reduzieren. Dies liegt daran, dass ein Teil des Strombedarfs der Wärmepumpe durch selbst erzeugten Solarstrom gedeckt wird, der eine kostengünstigere und umweltfreundlichere Alternative zu herkömmlichem Netzstrom darstellt.

Die optimale Lösung bietet die Kombination einer Photovoltaikanlage mit einem Stromspeicher. Solarstrom, der durch Photovoltaikanlagen produziert wird, steht ohne Speicher nur direkt bei Sonneneinstrahlung zur Verfügung. Das bedeutet, dass der Strom oft genau dann erzeugt wird, wenn Sie ihn am wenigsten benötigen, nämlich tagsüber, wenn in vielen Haushalten weniger Energie verbraucht wird.

Durch die Einbindung eines Speichersystems wird der tagsüber generierte Strom gespeichert und steht dann zur Verfügung, wenn er benötigt wird – beispielsweise in den Abendstunden oder zu anderen Zeiten, wenn die Wärmepumpe aktiv ist. Dies ermöglicht es der Wärmepumpe, kontinuierlich und unabhängig von der aktuellen Sonneneinstrahlung mit Solarstrom betrieben zu werden, was die Effizienz des Systems steigert und die Abhängigkeit von extern bezogenem Strom verringert.

Diese Kombination nicht nur senkt die Stromkosten erheblich, sondern erhöht auch die Autarkie Ihres Haushalts in Bezug auf Energieversorgung und trägt gleichzeitig zur Reduktion Ihrer CO2-Emissionen bei.

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